Terror: Erschrecken, Angst, Trauma
Erstellt von r.ehlers am Dienstag 17. November 2015
Terror jeder Art gehört zum Schlimmsten, was Menschen einander antun können. Es gibt den kleinen Terror wie den Psychoterror, das Stalking und das Mobbing, die den Opfern schon sehr weh tun können.Terror gegen Dritte üben auch die Amokläufer aus (s. Winnenden, Erfurt) und die Selbstmörder, die Dritte mit in ihren Tod reißen (Germanwings).
Gerade erleben wir in Frankreich eine der besonders schlimmen Formen des Terrors, die inzwischen ganz Europa und selbst (wieder einmal) die USA bedroht.
-de.wikipedia.org-
9/11: Tausende Tote auf einen Schlag
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Drohnen: Tausende Tote in Hunderten von Angriffen
Der islamistisch motivierte Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo vom 7.1.2015 und auf einen jüdischen Markt in Paris war eine von vielen Schreckenstaten, die die Menschheit zu allen Zeiten immer wieder erschüttert haben und sie verängstigt oder gar traumatisiert zurückließen. Die größte Zahl der Franzosen konnte aber noch meinen, dass nicht sie, sonderen nur bestimmte Menschen wie die Islamkritiker und Juden im Fadenkreuz der Angreifer stünden. Wir Deutschen konnten uns ohnehin ein wenige zurücklehnen, weil bei uns einfach kein Attentat gelang. Hatten wir nicht schon früher besonders gute Beziehungen zur arabischen Welt? Aber in Paris galt der geplante Hauptstoß der Angriffe den Akteuren und Zuschauern des Fußballländerspiels Franlreich- Deutschland!
Glücklicherweise verfehlt: Hauptziel der Anschläge vom 13.11.2015: 80.000 Zuschauer
Die blindwütigen Erschießungen von Hunderten von Menschen vom Freitag, dem 13.11.2015 stammen zwar aus der bekannten fanatisch-religiösen Richtung. Sie gehören aber in eine ganz andere Kategorie, zu der die gegen die ganze Zivilbevölkerung gerichteten großen Anschläge in Madrid vom 11.3.2004 und London vom 7.7.2005 gehören. Die Gefahr, dass solche Dinge auch in Deutschland kommen werden, wächst laufend.
Es sind nicht immer nur Staatsfeinde, die in ihrer Verblendung die sog. weichen Ziele, also die „unschuldigen“ Bürger, zu Terroropfern machen. Wie die neuen Herren Frankreichs nach der Französischen Revolution Danton und Robespierre mit dem Einsatz der Guillotine gegen jedermann die Folgsamkeit der Bürger erzwingen wollten, wie Stalin (Gulag) und Mao (Kulturrevolution) Angst und Schrecken unter ihrer Gewalt verbreiteten und Dutzende Millionen Menschen töteten, so versetzen amerikanische Drohnen in Afghanistan und Pakistan die Menschen ganzer Landstriche in panische Angst, willkürlich das Ziel von von Drohnen abgeschossener Hellfire-Raketen zu werden.
Gleich ob von staatlicher Seite oder von Staatsfeinden ausgeübt, ist der Terror, der eine ganze Bevölkerung angreift und bedroht, besonders wirkungsvoll und in vielfacher Hinsicht gefährlich. Er legt sich auf das Gemüt aller Menschen, macht sie in Teilen depressiv, dann aber auch agressiv und zum Gegenterror bereit. Ein Beispiel für Letzteres sind die amerikanischen Drohnenangriffe, die nach Informationen schon über 3.000 Menschen das Leben gekostet haben, darunter auch viele Unbeteiligte.
Wie geht man nun persönlich um mit solchen Terrorakten?
Ganz sicher tut man gut daran, die Ereignisse nicht unreflektiert auf sich einwirken zu lassen. Auch wenn wir unmittelbar keinen Einfluss nehmen können, können wir nämlich nicht verhindern, dass sie unser Unbewusstes beeinflussen.
Vorgänge, die starken Einfluss auf unser Gefühlsleben haben, müssen wir versuchen, so gut wie möglich zu verstehen, um nicht von ihnen überwältigt zu werden. Ich kann daher sehr gut die Menschen verstehen, die alsbald nach den Attentaten vom vergangene Freitag nach Berlin reisten, um vor der Französischen Botschaft ihr Mitgefühl zu dokumentieren. Es drängt uns ja auch dazu, unsere Verbundenheit in Zeiten glücklicher Ereignisse zu zeigen, indem wir uns zum Ort des Geschehens aufmachen, wie das z.B. beim Fall der Berliner Mauer geschah.
Solche eigenen Aktionen wie auch die öffentliche Äußerung in den Medien und die Diskussion mit Freunden sind Wege, die Ereignisse zu verarbeiten, die Angst abzubauen und Traumata zu bekämpfen.